Kulturelle Landpartie 2016

2016-05-06 -> Packen – Losfahren – Ankommen

Eigentlich sollte Big Blue bis Ostern (10-te KW.) fertig sein. Jetzt haben wir die 18-te KW und immer noch ist kein Ende abzusehen. Auf die Gründe möchte ich hier nicht eingehen.

Wir wollen aber zur kulturellen Landpartie. Denn nächstes Jahr werden wir um diese Zeit schon irgendwo zwischen Albanien und der Georgien sein.

Der Versuch ein Wohnmobil zu mieten scheiterte am Widerstand von Heidi. Zu teuer. Ein Ersatz, den Hajo (unser Karosserieschneider) mal so im Nebensatz bei Verzug in Aussicht stellte, ist auch nicht Aussicht.

Wat mut, dat mut
Wat mut, dat mut

Zum Glück haben wir noch den Lieferwagen aus der Zeit unserer Heidschnuckenschäferei. Da ein paar Matratzen rein und los geht’s. Es wird dann aber doch noch etwas komfortabler: Wir haben gerade 30 Kisten Neumarkter Lammsbräu bei Ernst Röhrs (der Biolandbauer unseres Vertrauens) geholt. Da Heidis Mercedes mal wieder kaputt ist und Heidi daher mit unserem Lieferwagen zur Schule gefahren ist, haben wir das Bier immer noch nicht ausgeladen. Das kommt meiner Faulheit entgegen. Die Bierkisten, immer zwei übereinander im Fahrzeug verteilt, dann eine Holzplatte, (ein Überbleibsel der alten Seitenwand von Big Blue auf Maß gesägt (140 x 200) auf die Bierkisten gelegt und darauf unsere Matratze aus unserem zuhause Bett gelegt, und es ist schon recht gut. Ein Bett auf einer stabilen Basis.

2016-05-07; Auf dem Platz
Warum will keiner unseren Platz?

Dann noch unseren ganzen Krempel rein und los geht es nach Sallahn. Dort kennen wir die Leute. Auf dem Stellplatz für die AusstellerInnen bei Gerd auf einer Lichtung am Dorfrand finden wir auch unseren Platz vom Vorjahr. Etwas abseits unter einer uralten Eiche. Und vor allem im Schatten. Horst und Evelyn, Swantje und Norman sind auch schon da.

Etwas uns drücken, dann die Fahrräder raus und zum Wunde.r.punkt von Gerd. Er hat sich mächtig verändert – die Gebäude auf dem Nachbargrundstück dazugekauft. Jetzt hat er da zusätzlich eine wirklich professionelle Küche eingerichtet. Auch mit Profispülmaschine – so wurde Heidis Arbeitsplatz weg rationalisiert. Und Swantje ist mir ihren Mitbäckerinnen schon wieder voll dabei, die leckersten Torten zu backen.

2016-05-07; Flammkuchen
Flammkuchen, auch im Elsas nicht besser

Wir setzen uns erst einmal in den Hofgarten vor der Bühne und ich esse einen Flammkuchen. Die sind immer noch so lecker wie im Vorjahr. Heidi eine Bratwurst. Dieses jahr mit 20% Rindfleischanteil.

Dann beratschlagen wir, was wir jetzt noch unternehmen wollen. Nach Mützingen ist eine gute Idee. Hin durch den Wald und zurück über die Straße mit Fahrradweg. Es kommt so wie kommen muss, im Wald verfahren wir uns. So wird aus der 15 Kilometer Strecke eine von um die 25 Kilometer. Eine echte Herausforderung für unsere Lara. Denn, anders als letztes Jahr an der Elbe, ist es hier furztrocken. Und Lara hat zu kämpfen. Mützingen ist das, was es letzten Jahr auch war, sehr kommerziell auf alternativ getrimmt. Es hat wohl einen Grund, warum Mützingen nicht im Katalog der Wendlandinitiative Kulturelle Landpartie® erwähnt wird.

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Nachdem Lara hier auch eine Lunke zum Baden gefunden hat, ist auch unser schlechtes Gewissen relativiert.

So fühle ich mich auf unserem Stellplatz wieder wohl.

Dann zu Gerd. Wir klären, ob wir abends wieder beim Personal mitessen dürfen. Denn wenn nicht, müssen wir uns noch um Abendessen kümmern. Aber das bleib uns erspart. Und das, was die hier fürs Personal auftischen ist einfach phänomenal. Auf der Bühne ab 19:00 Uhr eine a capella Frauentruppe – unplugged. Sehr schön, vor allem zum Essen. Schöne Stimmung.

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Mit Einbruch der Dunkelheit ziehen wir um zu unserer Lichtung. Lagerfeuer, Bier und Rotwein. Nicht so exzessiv wie im letzten Jahr. Aber schön zu hören, was die Anderen so im letzten Jahr so gemacht haben und vor allem wie es ihnen geht.

Heidi macht das Bett
Heidi macht das Bett

Heidi macht das Bett.

Barbara, unsere Autorin verschiedener Fernsehfilme und -serien über uns, SMSt, dass sie in Sallahn ist, uns aber nicht gefunden hat. Wir verabreden uns für morgen früh um 10:00 Uhr.

Lara kloppt sich noch mit Karlson, dem Hund von Gerd. Letztes Jahr war das alles easy mit den Beiden: Er Rüde (kastriert) und Lara läufig. Stundenlanges Versuchen und hinterher fertig auf der Bereifung. Dieses Jahr aber nicht diese günstigen Voraussetzungen, dafür aber streichelnde Kinderhände und Süßigkeiten. So kommt Neid und Eifersucht ins Spiel und Lara muss schlafen gehen ins Auto. Ruhe ist.

Heidi meldet sich schon „recht früh“ ab. Ich halte länger durch.

2016-05-07 -> Frühstücken – Frauen machen Frauenkram – Ich machs in Ruhe – Abends Musik

Ich habe ohne Wachliegen durch geschlafen. Das war ja meine Befürchtung, dass ich mit meinen Schulterproblemen eventuell vor Schmerzen auf diesem improvisierten Lager nicht schlafen kann. Aber alles ist gut.

Hund raus lassen, pinkeln gehen. Wird doch ´ne Wurst. Ein Klo fast wie zuhause.

Frühstück machen: Für mich Müsli mit Tee und für Heidi ein Kaffee. Dann ruft Barbara an. Sie ist etwas spät dran. Sie soll zum Stellplatz kommen. Sie findet ihn auch sofort. Sie hat Mohnkuchen ohne Butter dabei. Trocken, aber lecker. Sie hat ihn gestern bei einer Freundin, bei der sie übernachtet hat, gebacken. Und da gab es eben keine Butter. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite: Sonne und schon recht heiß.

Da die Büffelranch (ZDF, immer Sonntags 14:00 Uhr) nach fast vier Jahren abgesetzt ist, steht die Frage im Raum, womit sie in Zukunft ihr Geld verdienen will. Uns interessiert vor allem ihr Projekt mit Overlandern – in diesem Fall mit 60+ Leuten – ist noch am Kochen, aber sie hat es neben anderen Projekten etwas aus den Augen verloren. Ich erzähle ihr von Stefan Hack und dass ich auf unserer Albanienreise dieses Jahr oder im nächsten Jahr auf unserer Russlandtour ihn gerne treffen und eine Zeit mit ihm verbringen möchte. Dass sich zurzeit aber die Kontaktaufnahme mit ihm etwas schwierig gestaltet. Barbara zeigt Interesse. Das ist ja schon mal was.

Meine Chance. Barbara hat ein Auto dabei und ich bringe den Vorschlag, wir könnten die für heute geplante Brauereitour zur Wendlandbrauerei in Kussebode mit ihrem Auto unternehmen. Dann könnten wir auch die Hunde, sie hat ihre Erna dabei, mitnehmen. Raus kommt dabei, dass die Frauen lieber eine Kräuterwanderung mitmachen möchten. So kann ich mich vom Pflichtprogramm verabschieden. Ich behalte den Hund und plane mit dem Rad die nähere Umgebung anzuradeln. Und nach Kukate. Dort gibt es den besten Salat. (Im Laufe des Tages erfahr ich aber, dass die Salatschmiede jetzt umgezogen ist zu einem anderen Wunde.r.punkt. Zum Rosenhof)

Das ist ein Arbeitsplatz wie er mir gefällt
Das ist ein Arbeitsplatz wie er mir gefällt

Die Frauen sind weg und es ist jetzt schon wahnsinnig heiß. Um 12:00 Uhr bei 25°C. So suche ich mir erst einmal einen schattigen Platz und schreibe erst einmal Wichtiges und Unwichtiges auf. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich hier den ganzen Tag herum lungere. Denn wenn wir am Sonntag wieder nach Hause kommen, dann geht es mit Big Blue in die Endphase. Ich brauche zurzeit nicht diese ganzen „Aktivitäten“ um mich wohl zu fühlen. Zurzeit reicht mir Sonne, Wärme und das Rauschen im Wald.

Gegen 12:00 Uhr mache ich mich auf nach Klein Wietzeetze.

Das ist nicht so weit und ein kleines Entgegenkommen unserer Lara. Hier finde ich einen Hof, der sich vor allem der politischen Arbeit im Wendland und umzu widmet. ich finde Kontakt zu leuten, die für Sea-Watch Campagnen durchführen. Sie haben zur Erläuterung ihrer Arbeit ein echtes (!) Schlauchboot mitgebracht, von dem sie im Mittelmeer Flüchtlinge gerettet haben. Das haut rein. Drückt die Stimmung. Ein Badeschlauchboot wie wir es aus dem Schwimmbad kennen ist sicherer!

Auf dem Innenhof noch Infos über TTIP, Wiederaufbereitung, das Flüchtlingsproblem insgesamt.

Wendland Selfie Point
Wendland Selfie Point

Und mitten drin ein Wendland Sefli Point. Klasse Idee. Macht Laune.

Macht Laune zuzuhören
Macht Laune zuzuhören

Am späten Nachmittag kehre ich zu Gerd zurück. Dort gibt es gerade Musik: Volksmusik aus Bulgarien, Rumänien, Spanien. Spitze präsentiert. war eine gute Entscheidung. Am frühen kommt Heidi dazu. Ihre Kräuterwanderungen waren wohl nicht so doll. Gegen 19:00 Uhr gibt es wieder was zu Essen. Natürlich vegetarisch. Tolle Salate und eine dicke Gemüsesuppe. Das Ganze mit Reis.

Kurz vor der Dämmerung treffen wir wieder auf unserer Lichtung ein. Horst ist noch am Joggen. Er trainiert für irgendeinen Berg im Himalaja in diesem Sommer. Wir machen das Lagerfeuer an, die Kids fangen an zu kokeln. Irgendwie ist es schon nach Mitternacht, als ich in Bett komme. Die Hahlbohms haben wieder mal fürchterlich Gesundes auf den Markt geworfen: Chips ohne Ende. Da kann ich natürlich nicht nein sagen.

2016-05-08 -> Nicht ganz so gut geschlafen – Frühstücken -> Packen – Nach Hause fahren

Nicht ganz so gut wie in der ersten Nacht geschlafen und geräuchert durch das Lagerfeuer eine dichte Nase. Ansosnsten alles gut. Die Kids sind schon unterwegs, die arbeitende Bewohnerschaft der Lichtung läßt es heute etwas ruhiger angehen. Am Wunde.r.punkt geht es ja auch erst um 11:00 Uhr los.

Dann wieder das abenteuerliche Packen. Hoffentlich ist Big Blue beld fertig. Da ist das so schön: Tür auf, Zeug rein, Tür zu. Und dann immer noch soviel Platz, dass man sich drin frei bewegen kann. Na, es wird ja jetzt wohl in den nächsten Wochen was werden.

Horst und Evelyn drücken und dann gehts wieder auf die Piste. Heute mal nicht über die B 493 sondern über die B 191 nach Uelzen. Schon in Bellahn werden wir auf den Boden der Tatsachen geholt. Die Bundesstraße ist gesperrt. nach einiger Überlegung ignorieren wir diese und müssen mal wieder feststellen, dass hier eigentlich kein Sperrungsgrund vorhanden ist. Zumindest nicht am Sonn- oder Feiertag. Es ist einfach keine Baustelle zu erkennen!

Die nächste Überraschung sind mal wieder die Dieselpreise: zwischen 0,999 € (Raiffeisen) und 1,249 € (Shell). Da hilft uns auch der ADAC-Gutschein für Shell nichts. Aber wir kommen auch so klar.

Zuhause erwartet uns ein für uns noch ungewohntes Bild. Auf unseren Weiden, auf denen bis Mitte 2015 noch unsere Heidschnucken standen, stehen seit einigen Tagen drei große Pferde. Endlich wieder Tiere. Und um die brauchen wir uns nicht zu kümmern. Das tut der/die BesitzerIn selbst.
Und unsere Feriengäste, die in unserer Ferienwohnung eigentlich nur bis zum 2016-05-07 bleiben wollten, haben eigenständig um einen Tag verlängert. Eine willkommene zusätzliche Einnahme für uns.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Bernard Chemin sagt:

    Mensch, Stephan! Über welche Schulterprobleme mußt Du momentan klagen? Hoffe heilbar! Für meine Wenigkeit habe ich meine 2 Hexenschüße von Ende Januar 2016 relativ zufriedenstellend im Griff bekommen. Allerdings nur mit täglichen Übungen…:Das Alter…Muß etwas bei Big Blue repariert werden? Wir freuen uns auf Euch, wenn wir Euch an der Strecke besuchen können, oder wenn Ihr uns nach Halle besuchen könnt. Liebe Grüße an Euch 2, und drückende Streicheleien von Hélène an Lara!!!

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    1. Hallo!
      Ne Bernard. Das ist nicht mehr heilbar. Es ist halt Artrose. Aber ich kann damit leben. Nur bestimmte Arbeiten fallen mir in bestimmten Positionen schwer. Tja, und Big Blue bekommt ja einen komplett neuen Aufbau. Und da ist der Terminplan etwas aus dem Ruder gelaufen. Näheres kannst du unter BIG BLUE AB 2014 -> GRUNDSANIERUNG nachlesen.
      Aber wenn alles klappt kommen wir auf dem Weg nach Albanien bei euch vorbei oder wir treffen uns irgendwo da bei euch. Ab besten an einem See, wo es schön ist und wir übernachten können.
      Mit lieben Grüßen
      Heidi und Stephan

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