Heute ist es endgültig. Es geht nach Hause!
Big Blue weigert sich. Die Probleme, die wir seit Tschechien mit dem Anlasser haben, wachsen sich aus. Acht Startversuche, das ist neu, braucht er, bis wir ihn in Richtung Heimat vom Platz fahren können.
Wir wolle nnoch unsere letzten Lek ausgeben. Es wird ein Wunsch bleiben. In Richtung Grenze gibt es keine Straßenstände und auch keine Minimarkets mehr.
An der Grenze nach Montenegro erwartet uns beidseitig ein Stau von LKW’s. Wir quengeln uns in der Mitte vorbei. Wir sind kein LKW. Wir brauchen nicht zum Zoll. Ein Polizist sieht das erst einmal anders uns winkt uns schon aus der Ferne zu, dass wir uns gefälligst in die LKW Schlange einreihen sollen. Das übersehe ich geflissentlich. Meine Erfahrung mit verkehrsregelnden Polizisten in Albanien ist ja folgende: Einfach übersehen und seinen Kram weitermachen. Bei dem Ordnungshüter angekommen sage ich ihm: „We’re no truck, we’re a camper.“ er guckt etwas verloren. Entweder vermisst er jetzt seinen Vorgesetzten, der die Sache für ihn regelt oder er ist froh, dass sein Vorgesetzter ihn jetzt nicht sieht. Mit einer laissez fairen Handbewegung gibt er uns den Weg frei. Mindestens zwei Stunden Wartezeit eingespart. Aber auch die PKW Abfertigung hat so seine Tücken. Aber alles geht cool von statten. Die Kalaschnikow haben sie weder gesucht noch gefunden!
Auch die Einreise nach Montenegro ist nur eine Sache des Lächelns. Genauso die Grenze nach Bosnien Herzegowina. Niemand sucht die Knarre.
In Montenegro fällt uns wieder mal die Müllfreiheit auf. Und hier oben sieht das Land völlig anders aus als wir es bei der Hinreise an der Küste kennengelernt haben. Aber das sollte ja auch klar sein.
Dafür ist die Straße zwischen der Ausreise aus Montenegro und der Einreise nach BiH wirklich gewöhnungsbedürftig und absolut sehenswert. Nur runterfallen will ich da nicht. Es geht auf der linken Seite gefühlte 2000 Meter runter. Unten Seen und Flussläufe. einfach nur geil. Aber wir konnen nirgends anhalten. Und Fotos mit der linken Hand beim fahren, das ist dann doch zuviel verlangt.
Irgendwann machen wir bei Poplat Kaffeepause. Und pflücken Feigen. Dann wenige Kilometer weiter sehen wir ein Hinweisschild zum Heaven in Nature. Das ist ja mal was. Erinnert an knocking at heavens door. In Stolac müssen wir dazu von unserer Route etwas abzweigen und in das Tal der Bregava einbiegen. Zurück nach Montenegro. nach zwei Kilometern finden wir direkt am Ufer des Flussen einen neuen und kleinen Campingplatz.
Er ist fast leer. Es ist seit heute Nachsaison. Und die schlägt hier im Süden pünktlich zu. Das kennen wir schon von früher. Aber trotzdem geben sich die Gastgeber viel Mühe, die wenigen Gäste trotzdem liebevoll zu versorgen. So wird unsere Planung mal wieder über den Haufen geworfen. Heute den Rest des Tages ausspannen, in das erfrischende Wasser der Bregava eintauchen, was essen und dann schlafen. Und den morgigen Tag nicht weiter fahren, sondern wir wollen uns Stolac mit dem Fahrrad anschauen. denn hier haben wir den Vorteil, für uns und Lara Wasser zum Baden zu haben. Und das ist bei den Temperaturen nicht zu unterschätzen.

Nach dem Abschlagen der Eiszapfen vom Baden in dem Gebirgsflüsschens mache ich mich mal wieder ans Schreiben.
Irgendwann gehts ins Bett.