2016-09-03 – Nach St. Pankraz

Ich habe mir die ganze Nacht den Kopf zermartert. Machen wir jetzt wieder auf Maut frei oder sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen.

Beim Frühstück überzeuge ich Heidi davon, dass es sinnvoll ist, zu versuchen, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.

Also über Zagreb, Maribor, Graz, Linz, Passau und dann irgendwie durch die Bananen Republik Deutschland nach Buchholz.

Bis Karlovac geht es noch über „Bundesstraße“. Und das heute. Wir sind wieder am Wochenende unterwegs. Kurzurlauber versperren den Weg. In dieser Stadt verabschieden wir uns für die diesjährige Tour von Nichtautobahnen und es holt uns nun endgültig die Zivilisation ein.

2016-09-03; Slovenien 02
Einfahrt in die Mautpflicht

Ab Zagreb geht es dann auf der Autobahn zügig voran. Bei der Einreise nach Slowenien löse ich eine Vignette. Ich bin mir sicher, dass die Frau am Tresen mich falsch bedient hat. Denn eigentlich brauche ich wohl eine GO-Box. Aber das soll mir jetzt egal sein. Das Pickerl an die Windschutzscheibe geklebt und weiter. Bei den immer wieder zu durchfahrenden Mautstationen fahre über die Vignettenspur, obwohl alles über 3,5 Tonnen durch eine Nebenspur muss. Aber wir sind nicht verhaftet worden und auch bei der Ausreise hat die Mautkontrolle die Füße still gehalten.

An der österreichischen Grenze besorge ich mir dann das erste Mal in meinem Leben eine GO-Box. Das ist ein recht umfangreiches Unterfangen. Denn der Tankwart muss eine ganze Menge Daten auf diese digital eintragen. Und dann noch den Wert für unsere Durchfahrt von unserer Visa-Card da drauf laden. Dann das ganze Gelumpe an die Windschutzscheibe geklebt und schon macht die Box unter der ersten Kontrollbrücke „Piep“. Das muss so sein.

Die Häufigkeit dieser Kontrollbrücken veranlasst die Box immer wieder zum Piepen. Das könnte man nachts auch als Wachhalter nutzen.

Diese Autobahn über Graz ist wirklich sehr gut zu fahren. Kaum eine Steigung über 3%. Aber bei Pankraz ist Schluss mit Lustig. Ab hier werden zwei große Tunnel in Blockverfahren abgefertigt. Das heißt, damit bei Staugefahr durch hohes Verkehrsaufkommen, immer nur cirka 200 Fahrzeuge am Stück durch gelassen werden. Damit der Stau nicht in einem der ungefähr jeweils fünf Kilometer langen Tunnel entsteht. Panikvorsorge? Damit ist Picknick auf der Autobahn mit Standzeiten zwischen einer halben und einer ganzen Stunde vorprogammiert.

Glücklicherweise erspähe ich auf der rechten Seite neben eine Eisenbahnnebenstrecke eine kleine Fläche mit Baumaschinen und viel Platz. Und ich erahne auch ein gewisses Gefälle auf der Fläche. Also sofort runter von der Piste, denn wir werden es sowieso nicht mehr im Hellen bis in die BRD schaffen. Und keinen Bock auf eine Suche nach einem geeigneten Standplatz im Dunkeln. die Ausfahrt ist auch in Sichtweite.

Der Platz ist eigentlich recht schön, aber doch ganz waagerecht. Aber einige Meter weiter finden wir einen kleinen Feldweg, der die notwendige Steigung aufweist. Den parken wir einfach zu. Heidi geht zur Tanke sich Bier holen und ich bleibe am Auto. Und wie bestellt kommt ein Ansässiger vorbei, der sich als „zuständig“ herausstellt. Er ist der Vater der beiden Besitzer der Grundstücke, deren Zufahrt wir hier zuparken. Aber er meint, das ist alles kein Problem. Hier will um diese Zeit keiner mehr durch. Damit haben wir den Segen, hier in Ruhe zu schlafen. Meine Einladung zu einem Bio Merlot schlägt er aber leider aus.

Als Heidi zurückkommt, gehe ich mit Lara eine verdiente Runde. Wir beide brauchen Bewegung nach cirka zehn Stunden Fahrt. Danach Essen und Schlafen.

Morgen wird wohl noch länger hinter dem Steuer. Zu allem Überfluss habe ich noch bemerkt, dass der linke vordere Reifen in einer Profillinie nicht so aussieht, wie man das erwartet. Aber er muss (!) halten.

Tiefschlaf!

Morgen gehts weiter ->

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